Immer und Immer Wieder
Fiktion trifft auf Historie – Ein Waisenhaus wird zum Ausgangspunkt einer
magischen Zeitreise durch Bad Langensalzas Geschichte …
Im Waisenhaus in Bad Langensalza leben Kinder aus verschiedenen Nationen mit ihren
ganz eigenen Geschichten. Darunter Amani und der syrische Junge Farah, die Ukrainerin
Vira und deren Widersacherin Vik. Unter den Augen der Erzieherinnen Frau Weiß und
Frau Finster gleicht ein Tag dem anderen: Vik lässt keine Gelegenheit aus, die drei
Freunde zu mobben, Farah denkt an nichts anderes als das Fußballspielen und Amani
hinterfragt ihre Familiengeschichte.
In Amani wächst der Wunsch, ihrer Lebensgeschichte vor ihrer Zeit im Waisenhaus auf
den Grund zu gehen, denn sie kann sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann und wie
sie ihre Eltern verloren hat. Nie hat sie in all den Jahren den Glauben daran aufgegeben,
ihre Mutter und ihren Vater wiederzufinden, doch ihre Suche schien ausweglos. Bis zu
dem Tag, an dem plötzlich ihr Talisman – eine Taschenuhr – eine Zauberkraft enthüllt.
Plötzlich geht alles ganz schnell und das Leben der Waisenhauskinder wird auf den Kopf
gestellt. Rocket, ein zeitreisender Kobold, taucht auf. Er verspricht Amani, ihr bei der
Suche nach ihren Eltern zu helfen. Unter einer Bedingung: Amani muss ihn auf einer
nicht ganz ungefährlichen Mission für sein magisches Land begleiten. In diesem
„Magical land“ herrscht seit geraumer Zeit Krieg. Dieser kann nur beendet werden, wenn der Kobold herausfindet, warum Menschen Kriege führten und wie diese verhindert werden können. Die zum Teil blutige und von Kriegen geprägte Geschichte der Stadt Bad Langensalza soll die Antworten auf diese Frage liefern.
Gemeinsam reisen Rocket und Amani in der Zeit zurück, sie begegnen berühmten
Töchtern und Söhnen der Stadt, mit deren Hilfe sie der Lösung des Rätsels immer
näherkommen. Sie begeben sich dabei in größte Gefahr, doch treibt sie die Hoffnung auf
ein friedliches Miteinander im Kleinen wie im Großen an. Denn auch der Hof eines
Waisenhauses birgt die Gefahr des Aufeinanderprallens von verschiedenen Idealen und
Machtmissbrauch, die in Auseinandersetzungen münden können…
Zur Entstehung des Stückes
„Time and Time Again“ basiert auf der Projektidee von Cassandra Chan-Kosiol (www.cassikosi.com), welche als Zugezogene das Gefühl des Fremdseins in Bad Langensalza kennt. Sie brachte den Stein einer langen gemeinsamen Theaterreise ins Rollen. Diese begann mit der Annäherung an die Charaktere des Stückes und mündete im selbstständigen Schreiben aller Texte durch die Schülerinnen und Schüler des Darstellen-und-Gestalten-Kurses des Salza-Gymnasiums. Schnell zeigte sich, dass diese Schreibwerkstatt nicht das Ende sein konnte. Es erwuchs der Wunsch, die übersprudelnden Ideen in Form eines multimedialen und multilingualen Stückes auf die Bühne zu bringen.
Begleitet wurde dieser Prozess von Anna Elise Müller, der Theaterpädagogin der 3K-Theaterwerkstatt e.V., und der Lehrerin Theresa Eichhorn. Es stellte sich die bedeutsame Frage, ob Kriege überhaupt auf der Bühne dargestellt werden könnten. Musik und Tanz erwiesen sich als die einzig möglichen Ausdrucksformen, um das Unbegreifliche begreifbar zu machen. Die Schülerinnen und Schüler erschufen eine Welt aus Klängen und Instrumenten, welche sie den Charakteren des Stückes zuordneten. In Zusammenarbeit mit dem Musikproduzenten Erik Eitner und dem Choreografen Miles Shane entstanden Kompositionen und Tanzchoreografien. Kostüme wurden gefertigt, Kulissen gebaut und in Kooperation mit der Theater-AG der Grundschule Sonnenhof das Stück inszeniert.
(Text: Theresa Eichhorn)
(Foto: Stefanie Richter)
Medienberichterstattung
(Würde (und) ich – Salza Gymnasium, 2023 Sep. 29)
(Würde (und) ich – Nordthüringen, 2023 Okt. 4)
Theaterprojekt begeistert, erschüttert und regt zum Nachdenken an
(Salza Gymnasium, 2024 Mai 16)
(Fotos: Stefanie Richter)